Hanni Kämpgen wurde 1905 geboren.
Clemens Kämpgen wurde 1911 geboren.
Beide kommen aus dem Ruhr-Gebiet.
Sie haben sich in einem Schuh-Geschäft kennen-gelernt.
Im Schuh-Haus Gräf in Dortmund.
Beide haben dort gearbeitet.
Sie haben 1938 geheiratet.
Danach haben sie ihr 1. eigenes Schuh-Geschäft eröffnet.
In Köln.
Auf dem Eigel-Stein.
Das erste Schuh-Geschäft
Clemens Kämpgen wollte gerne Ingenieur werden.
Aber in der Zeit hatten viele Menschen wenig Geld.
Seine Eltern konnten das Studium nicht bezahlen.
Später hat Clemens Kämpgen erzählt:
„So kam ein Studium nicht in Frage.
Der Traum war aus.
Ich musste einen anderen Weg suchen.“
Schon als kleiner Junge mochte er gerne Schuhe.
Er hat sie sich oft im Schau-Fenster angesehen.
Deshalb hatte er die Idee, Schuh-Händler zu werden.
Zerstörung und Wieder-Aufbau
In Deutschland war Krieg.
Das war der 2. Weltkrieg.
Er dauerte von 1939 bis 1945.
Im Krieg wurde das Schuh-Geschäft zerstört.
Und auch die Wohnung des Ehe-Paares Kämpgen.
Weil eine Bombe auf das Haus fiel.
Nur der Keller wurde nicht getroffen.
Hier war das Lager für die Schuhe.
Clemens Kämpgen war zu dieser Zeit Soldat.
Er war in Süd-Frankreich.
Hanni Kämpgen musste alleine entscheiden.
Hanni Kämpgen wollte schnell ein neues Geschäft eröffnen.
Mit den Schuhen aus dem Keller.
In der Nähe vom ersten Geschäft.
Auch dieses Geschäft wurde zerstört.
Kurz vor Kriegs-Ende.
Wieder durch eine Bombe.
Clemens Kämpgen kam im Sommer 1945 nach Köln zurück.
Der Krieg war vorbei.
Zusammen eröffnete das Ehe-Paar Kämpgen das 3. Geschäft am Eigel-Stein.
Nach dem Krieg herrschte große Not in Deutschland.
Viele Menschen hatten kein Geld.
Deswegen wurden Dinge nicht mehr verkauft.
Sie wurden getauscht.
Im Geschäft von Hanni und Clemens Kämpgen konnte man Schuhe tauschen.
Es war eine Schuh-Tausch-Zentrale.
Man konnte Schuhe hin-bringen, die nicht richtig passen.
Und sie gegen ein anderes Paar tauschen.
3 Jahre später wurde daraus wieder ein richtiges Schuh-Geschäft.
Das größte Schuh-Haus Deutschlands
In den nächsten Jahren gründeten Hanni und Clemens Kämpgen immer mehr Schuh-Geschäfte.
In Köln, Leverkusen und Aachen.
Das Schuh-Haus in der Schilder-Gasse war damals das größte Schuh-Haus Deutschlands.
Viele der Schuh-Geschäfte gibt es noch heute.
Die Kämpgens waren sehr erfolgreich.
Sie liebten ihre Arbeit.
Clemens Kämpgen sagte: „Meine und unsere Arbeit war stets und ständig Lebens-Freude.“
Damit haben sie auch andere Menschen begeistert.
Gründung der Stiftung
Ihre Mit-Menschen waren ihnen sehr wichtig.
Deshalb haben sie eine Stiftung für Menschen mit Behinderung gegründet.
Vor allem für Kinder mit Behinderung.
Sie trägt ihren Namen.
Die Kämpgen-Stiftung.
Die Stiftung soll anderen Menschen helfen.
Hanni und Clemens Kämpgen hatten keine Kinder.
Deshalb hat Clemens Kämpgen gesagt: „Das sollen unsere Kinder sein.
Auch dann noch, wenn meine Frau und ich längst nicht mehr leben.“
Der Tod des Ehe-Paares Kämpgen
Clemens Kämpgen ist 1990 gestorben.
Hanni Kämpgen ist 1994 gestorben.
All ihr Geld haben sie der Stiftung vererbt.