Kunsthaus KAT18 – Kunst verbindet und inspiriert
Seit 2010 unterstützen wir das Kunsthaus KAT18 – ehemals Werkstatt Allerhand – in Köln, weil wir davon überzeugt sind, dass Kunst eine kraftvolle Form der Teilhabe und Ausdrucksmöglichkeit für alle Menschen ist. KAT18 bietet Künstlern mit Behinderungen einen professionellen Raum zur kreativen Entfaltung und verfolgt wie wir das Ziel, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu verbessern.
Durch unsere Förderung möchten wir dazu beitragen, dass diese wichtige Arbeit fortgesetzt wird, Talente sichtbar werden und sich Kunstschaffende unabhängig von Einschränkungen in der Kulturlandschaft etablieren können. Wir sind stolz darauf, Teil dieser inspirierenden Initiative zu sein!
Kunsthaus KAT18 feierte zehnjähriges Bestehen mit Blick in die Zukunft
(Text: Thomas Dahl)
Im KAT18 werden seit zehn Jahren Barrieren demontiert und neue Welten errichtet. Das Haus unter Trägerschaft der Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) öffnete 2014 als erste professionell ausgestattete Adresse die Tore für Kunstschaffende mit geistigen Behinderungen. Die begehrten Ateliersplätze werden durch ein komplexes Bewerbungsverfahren vergeben. Im Laufe der Jahre entstanden zudem Kooperationen mit dem Kolumba-Museum, dem Kunstmuseum Bonn und der Pina Bausch Foundation. Als Schirmherrin fungiert Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Aktuell arbeiten 24 Personen in den Räumlichkeiten auf mehreren Etagen. Das Spektrum umfasst Malereien, Zeichnungen, Textilarbeiten, Fotografien, Plastiken, Graphiken, Keramiken, Videos, Design, Mixed-Media sowie Performances. Ein integriertes Café erweitert das Haus in den Stadtteil hinein.
Langfristig ist die Erweiterung des Projekts um eine inklusive Kunstakademie auf dem ehemaligen KHD-Gelände in Köln-Kalk geplant.
Zum Jubiläum konnte Mitbegründerin Jutta Pöstges neben den Künstlern und Mitarbeitern zahlreiche Gäste begrüßen. „Ich habe heute überwältigende Reaktionen auf unsere Arbeit erhalten. Die Menschen sind dankbar, dass es dieses Haus gibt. Ich bin tief berührt von dieser emotionalen Anteilnahme“, sagte die Künstlerische Leiterin. „Wir haben in den letzten zehn Jahren – auch Dank des starken Unterstützernetzes – viel erreicht. Die Begegnungen in dieser Stätte sind einfach nur beglückend. Hier wird sichtbar gemacht, was sonst vielleicht nie gesehen würde“, so Pöstges, die bereits 1993 Pläne für einen Ausbau ihrer Kunstwerkstatt in Sürth hegte.
Auf welche Hürden das Unterfangen traf, schilderte Journalistin, Autorin und Moderatorin Anke Bruns auf der Festlichkeit: „Als das Haus vor zehn Jahren eröffnet wurde, hat die Stadtverwaltung ihre Befremdlichkeit demonstriert. Es gab zunächst nur eine Betriebsgenehmigung aber keine Erlaubnis für Veranstaltungen. Von der Behörde war damals keine Wertschätzung zu spüren. Bis dahin sollte es noch etwas dauern. Eigentlich unglaublich, denn das KAT18 war von Anbeginn eine ernstzunehmende künstlerische Einrichtung.“
Den hohen Stellenwert der Institution bekräftigte auch Matthias Hopster: „Die Kreativität vor Ort ist unbeschreiblich. Dabei ist es für die Qualität der Werke nicht wichtig, ob die Künstler kognitiv beeinträchtigt sind oder nicht“, erklärte der GWK-Geschäftsführer.
Un-Label-Gründerin Lisette Reuter würdigte das Schaffen als eine Bereicherung für die Kunstwelt. Die gemeinnützige Kölner Organisation (www.un-label.eu) engagiert sich europaweit für Kulturschaffende mit und ohne Behinderungen.
Tanja Geiss findet seit den Anfangstagen ihr Atelier in den Räumlichkeiten. Die Malerin ist montags bis freitags am Kartäuserwall: „Dieser Ort ist deshalb besonders für mich, weil ich hier meiner Arbeit nachgehen kann. Es kann durchaus vorkommen, dass ich mich dabei von den anderen Anwesenden inspirieren lasse.“
Ebenfalls seit der Gründung im Kollektiv tätig ist Bärbel Lange. „Das KAT18 ist mein Arbeitsplatz. Ich freue mich jedes Mal, hierhin zu kommen und das zu machen, was ich liebe: Kunst“, bringt sie den persönlichen Stellenwert des Hauses auf den Punkt.
Über seine Eindrücke und zukünftige Pläne im Zusammenhang mit dem Haus informierte Architekt Jan Liesegang: „Diese Atmosphäre ist fantastisch. Die Menschen werden hier nicht umsorgt, sondern gefordert. Bezüglich der Akademie haben wir Riesenschritte gemacht. Es fand bereits eine Summer-School in Kalk statt. Mitte 2025 gehen wir dort für drei Jahre in den Probebetrieb. Im Wintersemester 2026 starten wir dann mit einer Klasse von 24 Personen bestehend aus Künstlern mit und ohne Behinderungen. Die Beratungs- und Bewerbungsphase dazu findet ab Sommer 2025 statt. Grundsätzlich wollen wir eine Anbindung mit der Kunstakademie Düsseldorf realisieren“, berichtete der Mitarbeiter vom raumlabor berlin.
Weiterhin Unterstützung für die Entwicklungen der kommenden Jahre versicherte den Betreibern Ingrid Hilmes von der Kämpgen-Stiftung.
Kunsthaus KAT18
Kartäuserwall 18
50678 Köln
Telefon 0221 598 26 27
www.kunsthauskat18.de